Schutzkonzept zum Kindeswohl der Jugendmusikschule Freiberg/Pleidelsheim

1. Grundverständnis und Zielsetzung

Die Jugendmusikschule Freiberg/Pleidelsheim e.V. (JMS) ist eine pädagogische Bildungseinrichtung, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammenkommen, um sich musikalisch, kreativ und persönlich zu entfalten. Grundlage unserer Arbeit ist eine positive, wertschätzende und angstfreie Atmosphäre, in der sich alle sicher fühlen können. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen hat für uns oberste Priorität. Dieses Schutzkonzept dient der Prävention von Kindeswohlgefährdungen und sexualisierter Gewalt sowie als verbindliche Handlungsgrundlage für alle Mitarbeitenden der JMS. Es orientiert sich an den gesetzlichen Vorgaben nach §8a, §8b und §72a SGB VIII und trägt dazu bei, den Schutzauftrag im pädagogischen Alltag umzusetzen.

2. Prävention und Haltung

Unsere Lehrkräfte schaffen durch respektvollen, achtsamen und professionellen Umgang eine vertrauensvolle Lernatmosphäre. Ein klar definiertes Rollenverständnis, verlässliche Regeln und transparente Kommunikation bilden die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.

Beim Musikunterricht, insbesondere im Instrumental- und Gesangsunterricht, kann Körperkontakt pädagogisch notwendig sein. Dieser erfolgt stets mit Sensibilität, klarer Ankündigung und Zustimmung der Schülerin oder des Schülers. Jede*r Lernende hat das Recht, einen Körperkontakt abzulehnen. So werden Missverständnisse und empfundene Grenzverletzungen vermieden.
Unsere Sprache und unser Verhalten sind jederzeit wertschätzend, respektvoll und frei von Diskriminierung. Ebenso achten wir darauf, dass die persönlichen Grenzen der Lehrkräfte respektiert werden.

3. Risikoanalyse

Die Risikoanalyse der JMS zeigt, dass insbesondere folgende Situationen erhöhte Aufmerksamkeit erfordern:

  • Einzelunterricht (z. B. in geschlossenen Räumen)
  • Körperkorrekturen bei Haltung und Motorik
  • Bühnen- und Auftrittssituationen
  • Veranstaltungen, Reisen oder Freizeiten
     

Diese Bereiche werden regelmäßig in Teamsitzungen reflektiert. Verdachtsmomente oder Unsicherheiten werden offen angesprochen.
 

4. Schulung, Information und Verpflichtung

Alle Lehrkräfte und Mitarbeitenden der JMS werden regelmäßig über Kinderschutz, Grenzen professionellen Handelns und den Umgang mit Verdachtsfällen informiert. Neue Mitarbeitende erhalten dieses Schutzkonzept bei Dienstbeginn.
 

5. Dokumentation und Datenschutz

Alle Beobachtungen, Gespräche und Maßnahmen in Verdachtsfällen werden schriftlich dokumentiert. Diese Unterlagen werden vertraulich behandelt und gemäß Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nur so lange aufbewahrt, wie es zur Klärung und Nachverfolgung erforderlich ist.
 

6. Notfallplan bei Verdachtsfällen

 

A. Vager Verdacht innerhalb der Musikschule

  • Wahrnehmung von Auffälligkeiten oder möglichen Grenzverletzungen
  • Kontaktaufnahme mit dem Musikschulleiter, der Verwaltung der JMS

oder dem 1. Vorsitzenden

  • Klärung der Beobachtung in einem vertraulichen Gespräch
    Falls sich der Verdacht nicht bestätigt: keine weiteren Schritte,
  • Vertraulichkeit bleibt gewahrt
    Bei Verdachtsbestätigung: Überleitung zu Abschnitt B
     

B. Erhärteter Verdacht innerhalb der Jugendmusikschule

  • Erneute Kontaktaufnahme mit Schulleitung/Vorstand
  • Protokollierung des Gesprächs und Bewertung der Faktenlage
  • Abstimmung mit den zuständigen Stellen (z. B. Allgemeiner Sozialer Dienst, Kinderschutzbund, Fachberatung nach §8b SGB VIII)
  • Gespräch mit der beschuldigten Lehrkraft (auf Wunsch mit Vertrauensperson)
  • Gespräch mit betroffener Schülerin / betroffener Schüler und den Erziehungsberechtigten
  • Maßnahmen zum Schutz des Kindes (z. B. Unterrichtsunterbrechung, Kontaktverbot)
  • Weitere Schritte in Abstimmung mit Fachstellen
  • Schutz des Opfers hat Vorrang
  • Falls sich ein Verdacht als unbegründet erweist: Unterstützung zur Wiederherstellung des Rufes der beschuldigten Person
     

C. Verdacht außerhalb der Jugendmusikschule (z. B. im häuslichen Umfeld)

  • Beobachtungen werden vertraulich an Musikschulleitung/Vorstand weitergegeben
  • Klärung der Situation und ggf. Kontaktaufnahme mit externen Stellen
  • Falls erforderlich, Einschaltung des Allgemeinen Sozialen Dienstes

7. Zuständige Ansprechpersonen und externe Fachstellen

 

  • Musikschulleitung: Jens Müller – Telefon: 0151 / 21275962 E-Mail: j.mueller@jms-mosaik.de
  • 1. Vorsitzender: Jan Hambach – Telefon: 07141 / 278126 E-Mail: j.hambach@freiberg-an.de
  • Verwaltung der Jugendmusikschule Aurélie Siska – Telefon: 07141 / 78270  E-Mail: info@jms-mosaik.de

Externe Fachstellen:

  • Kinderschutzbund Ludwigsburg: Tel. 07141 / 902766 – E-Mail: mail@kinderschutzbund-lb.de  
  • Beratungsstelle „Silberdistel“ Ludwigsburg: Tel. 07141 / 6887190
     

8. Evaluation

Das Schutzkonzept wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst, um neue rechtliche oder pädagogische Entwicklungen zu berücksichtigen.